Der Schutz und die notwendige Aufwertung der noch bestehenden Biotope sowie die Schaffung neuer Biotope im ganzen Kanton ist ein besonderes Anliegen des WWF Schwyz. Beim Artenschutz konzentrieren wir uns auf Fledermäuse, Amphibien und Reptilien, ohne jedoch andere wie Biber, Bartgeier, den Wolf, Libellen und seltene Pflanzen etc. zu vergessen! 

Moore

Für die im Bundesinventar der geschützten Moorlandschaften enthaltenen Gebiete der Ibergeregg und der Rothenthurmer-Moorlandschaft konnten 20 Jahre nach der Annahme der Moorschutz-Initiative durch das Schweizervolk endlich entsprechende Schutzverordnungen in Kraft gesetzt werden. Nun gilt es, diese umzsetzen und ihnen Nachachtung zu verschaffen.  

Gewässer und Auen

Beim Gewässerschutz geht es hauptsächlich um die Durchsetzung des neuen Gewässerschutzgesetzes (GSchG). Darin sind u.a. höhere Restwassermengen in den Fliessgewässern vorgeschrieben. Der WWF setzt sich dafür ein, dass diese Vorgaben umgesetzt werden, wie z.B. jüngst im Neukonzessionierungs-Verfahren der Muota-Kraftwerke.

Für die zwei bedeutensten Auengebiete von nationaler Bedeutung im Kanton Schwyz – das Lachner-Aahorn und der „Tristel“ im Muotathal – ist nun die Zukunft als Auen gesichert. Für beide sind die Revitalisierungsprojekte abgeschlossen. Für den WWF absolut sanierungsnotwendig sind der Oberlauf des Muota und die Wägitaler-Aa, deren Deltagebiet im nationalen Inventar der Auen enthalten ist.

Der WWF ist in der kantonalen Fachgruppe Fliessgewässer vertreten, in der Umweltorganisationen zusammen mit Fischereikreisen und Vertretern der Ämter für Wasserbau, Fischerei und Umweltschutz Projekte besprechen und zu Massnahmen im Wasserbau Stellung nehmen. Diese Gruppe hat als Modellprojekt die Renaturierung des Chlosterbaches in Ingenbohl in die Wege geleitet.

Der WWF realisierte diverse konkrete Projekte, um Fliessgewässer ökologisch zu verbessern:

Dreiwässern: Umgehungsbach für die Staustufe in der Sihl bei Schindellegi

Schweigbach/Lattbach: Revitalisierung der Bäche in Euthal

Alte Linthläufe: Neue Lebensräume für Amphibien, Libellen, Fische, Vögel in einem verlandeten Linthlauf 

Hofbach Sattel: Revitalisierung eines ehemals eingedolten Baches   

Amphibien

Die Amphibien stehen besonders unter Druck: 14 der 20 in der Schweiz vorkommenden Arten stehen auf der roten Liste. Zu schaffen macht ihnen, dass ein enormer Teil ihrer Feucht-Lebensräume verschwunden ist und die verbleibenden Lebensräume zerstreut und verstückelt sind. Strassen stellen zudem ein gefährliches Hindernis auf der Wanderung der Amphibien dar. In vielen unserer Projekte versuchen wir, den Amphibien zu helfen; sei es durch die Pflege bzw. Neuerstellung von Biotope oder Massnahmen gegen die Gefährdung durch den Strassenverkehr. In einem aktuellen Projekt werden im Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung "Dreiwässern" Unterhalts- und Aufwertungsmassnahmen zugunsten der Amphibien durchgeführt.

Grossraubtiere

Luchs
Der Luchs ist da. Er ist durch Bundesgesetz geschützt und wir drängen darauf, dass dies eingehalten wird. Der Luchs ist eine einheimische Raubtierart und hat seinen Platz in unserer Fauna. 

Wolf
Im April 2009 wurden bei der Ibergeregg nach 215 Jahren zum ersten Mal wieder Spuren eines Wolfes gefunden. Seither wurden im Kanton drei weitere Wölfe nachgewiesen, einer davon wiederholt. Nachdem er nun wieder aufgetaucht ist, muss das Vorgehen in Bezug auf den Wolf koordiniert werden. Unter der Leitung des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei wurde ein Wolfskonzept erarbeitet.   

Der WWF Schwyz unterstützt Programme, welche die Zucht von Schutzhunden für Schafherden zum Ziel haben. Diese Herdenschutzhunde stammen aus Gebieten, wo der Wolf nie ausgerottet wurde. Da sie sich als Teil der Herde fühlen verteidigen sie die Schafe gegen Angriffe von Wölfen und gegen andere Gefahren.

Richtiges Verhalten für Wanderer und Mountainbiker

Herdenschutzhunde reagieren laut bellend auf Eindringlinge und stellen sich zwischen die Herde und den vermeintlichen Angreifer. Dies kann Wanderer und Biker erschrecken, welche auf solche Herden treffen. Hier ist es wichtig, dass die Besucher richtig reagieren. Nachfolgend einige Tipps:

  • Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie schnelle Bewegungen.
  • Versuchen Sie, die Herde zu umgehen.
  • Nehmen Sie Ihren eigenen Hund an die Leine.
  • Biker und Jogger: Anhalten und langsam gehen.
  • Streicheln Sie die Hunde nicht.
  • Füttern Sie die Hunde nicht.
  • Ignorieren Sie die Hunde, wenn Sie Ihnen folgen.

Weitere Infos zum Thema gibt es auf der Homepage des WWF Schweiz.

Leider gibt es durch fehlenden Herdenschutz auch immer wieder Berichte über gerissene Nutztiere. Diese Schäden, welche durch eine bessere Betreuung der Tiere verringert werden könnten, werden von verschiedenen Akteuren ausgenutzt, um das alte Schauermärchen der "Bestie Wolf". Dabei gehen aber die Relationen vergessen; jedes Jahr verenden auf den ca. 4500 Schafe an Unfällen und Krankheiten, dort wo sie nicht behirtet sind – meist nach langem Leiden. Durch Wölfe wurden im Schnitt in den letzten neun Jahren jeweils 285 Schafe gerissen (Stand 2019). Im Kanton Schwyz waren es im Zeitraum von 2014 bis 2018 insgesamt 16 Schafe und eine Ziege.  

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